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FWV-Leserbriefe

Auf dem Neujahrsempfang 2004  berichtete der 1. Vorsitzende des Stadtteilvereins Handschuhsheim e.V. Martin Hornig im Jahresrückblick von der Kundgebung der Handschuhsheimer Gärtner im April vor dem Rathaus gegen den geplanten "Kleinen" Nordzubringer und der anschließenden Gemeinderatssitzung. Dabei nannte er Ross und Reiter und schilderte, dass sich einige Gemeinderäte klar für den Zubringer ausgesprochen hätten, und zwar "zwei von den Freien Wählern und eine Gemeinderätin von der FDP". In diesem Zusammenhang erinnerte er daran, dass dieses Jahr Gemeinderatswahlen anstehen und rief dazu auf, nur Kandidaten zu wählen, die das wertvolle Handschuhsheimer Feld beschützen und bereit sind, einen Zubringer zu verhindern.

Das hatte getroffen. Wenige Tage später erschienen in der RNZ zwei Leserbriefe, die wir hier dokumentieren:


Der Vorstand des Stadtteilvereins antwortete daraufhin in einem Leserbrief, der am 3.2.04 in der RNZ erschien, allerdings leider nicht vollständig. Wir dokumentieren hier deshalb den Abdruck der RNZ und anschließend den vollständigen Leserbrief wie auch weitere Leserbriefe zum Thema.

 
„Die wähle mer net“
Antwort auf die Leserbriefe „Mehr als bedenklich“ und „Alte Zeiten“ in der RNZ vom 10./11. Januar 2004.

Mit Hilfe der FWV-Stadträte Werner Poppen, Prof. Hans Isele sowie Hans und Wilhelm Krämer, konnte in den Jahren 1966/67 der Bau eines geplanten Nordzubringers durch das Handschuhsheimer Feld verhindert werden.

Nachdem nun im Jahre 2003 auf Initiative von OB Beate Weber erneut ein sog. „kleiner Nordzubringer“ (ca. 1,2 km länger als der ursprünglich geplante) am 09.04.2003 im Heidelberger Gemeinderat zur Diskussion stand, haben sich die beiden FWV-Stadträte Dr. Ursula Lorenz und Hermann Gundel öffentlich für den Bau dieser Straße ausgesprochen.  

In der Gemeinderatssitzung am 02.10.2003 haben diese beiden Stadträte gegen eine Verschiebung der Stadtteilgrenzen zwischen Handschuhsheim und Neuenheim von der Straße „Klausenpfad“ nach Süden zur Straße „Im Neuenheimer Feld“ gestimmt.  

Hätte dieses Abstimmungsverhalten eine Mehrheit im Gemeinderat bekommen, wären daraus Schaden und Nachteile für Handschuhsheim entstanden.

Der Vorstand des Stadtteilvereins Handschuhsheim, und ganz besonders sein Vorsitzender, haben nicht nur das Recht, sondern die Pflicht, alles zu tun, um Schaden und Nachteile von Handschuhsheim fern zu halten.  

Deshalb forderte der Stadtteilvereinsvorsitzende beim diesjährigen Neujahrsempfang indirekt zur Nichtwahl der beiden FWV-Stadträte auf (übrigens galt diese Aufforderung auch für eine FDP-Stadträtin, die den „kleinen Zubringer“ ebenfalls befürwortete).  

Wenn man halt nicht selbst anwesend ist und auf Dritte angewiesen ist, sollte man doch sorgfältiger recherchieren, zumal die Aussage der Unterzeichner des Leserbriefes, man wäre sonst immer eingeladen worden, überhaupt nicht stimmt.  

Besonders die Vorsitzende der FWV, die ja auch Vorsitzende des Stadtteilvereins Ziegelhausen ist, sollte es unterlassen, den Handschuhsheimer Vorsitzenden zu belehren, dass er gefälligst nur für kulturelle, brauchtums- und vereinsmäßige Dinge zuständig sei.  

Man stelle sich vor, der Ziegelhäuser Polizeiposten würde geschlossen und die Vorsitzende des Stadtteilvereins äußert sich dazu nicht, weil sie nur für Kultur, Brauchtum und Vereine zuständig ist.  

Den polemischen Ausführungen des FWV-Beiratsmitgliedes und Stadtratskandidaten Volker Kraft, der anscheinend noch nicht einmal weiß, dass beim Bau eines Zubringers die Dossenheimer Landstraße nur um maximal 4-5% entlastet würde, kann im demnächst beginnenden Wahlkampf an den Infoständen vor der Tiefburg in Anwesenheit von Wähler/innen der „faule Stammtischzahn“ gezogen werden.  

Es lebe Handschuhsheim!    

Martin Hornig                              Jürgen Grieser                           Gerhard Genthner  
1. Vorsitzender                            2. Vorsitzender                           3. Vorsitzender

 

 

Leserbrief, RNZ 28./29.2.2004:

Gutachten nicht gelesen ?

Über manche Leserbriefe der letzten Zeit kann man sich nur wundern und den Kopf schütteln. Der so genannte „Kleine Nordzubringer“, der jetzt wieder einmal in Leserbriefen gegen den Vorsitzenden des Stadtteilvereins Handschuhsheim als Lösung ins Feld geführt wird, würde nach dem ausführlichen Gutachten der PTV-Planung-Transport-Verkehr-AG im Auftrag des Gemeinderats die B3 in Handschuhsheim gerade einmal um 5,8% und Bergheim um 3,7% „entlasten“. Diese geringe Änderung wäre weder beim Lärm noch bei den Abgasen spürbar. Stattdessen brächte ein Maßnahmenpaket von 20 Maßnahmen für Handschuhsheim eine Entlastung von 48% und für Bergheim von 31%, rund achtmal soviel wie ein „Kleiner Zubringer“. (Einzelheiten unter www.upi-institut.de/AnbindungNHF.pdf ) Dieses Maßnahmenpaket ist, obwohl die meisten seiner Maßnahmen schon vor 10 Jahren beschlossen wurden, mit Ausnahme der S-Bahn bisher nicht abgearbeitet !  

Anstatt nun endlich daran zu gehen, diese preiswerten und effektiven Maßnahmen umzusetzen, werden wir wohl wieder eine Runde von 1-2 Jahren drehen, in der nichts geschehen wird. Mit öffentlichen Geldern (zwar nicht von der Stadt, aber von der Universität und der Krebsforschung) wird jetzt in einer Umweltverträglichkeitsuntersuchung über eine 5. Neckarbrücke geklärt, was schon vorher klar ist. Im Jahr 2002 beauftragte der Gemeinderat nämlich die renommierten Professoren Dr. Ulrich Beyerlin und Dr. Rüdiger Wolfrum vom MPI für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht mit der Erstellung eines juristischen Gutachtens zur Frage, ob durch das europäische Naturschutzgebiet eine Neckarbrücke gebaut werden kann. Wer dieses Gutachten gelesen hat weiß, dass diese Brücke nie gebaut wird. Selbst wenn sie beschlossen würde, würde sie spätestens vor dem Europäischen Gerichtshof scheitern.  

Wenn man die Gutachten lesen würde, die man selbst in Auftrag gegeben hat, könnte man viele Steuergelder, Zeit und Streit sparen.  

Petra Bauer
UPI - Umwelt- und Prognose-Institut

 

Leserbrief, RNZ 2.3.2004:

Kaum Entlastungen

Die FWV Stadträtinnen und Stadträte, die sich bei vielen Entscheidungen eine erfreuliche Eigenständigkeit bewahrt haben, unterliegen einem nachhaltigen Irrtum, wenn Sie einen "Kleinen Nordzubringer" als "Lösung für Handschuhsheim und seinen Durchgangsverkehr" ansehen. Weder für Handschuhsheim nach für Bergheim würde ein sog. "Kleiner Nordzubringer" greifbare Entlastungen bringen. Dies ergibt sich aus den vorliegenden Verkehrsgutachten. 

Für das Handschuhsheimer Feld bringt ein Autobahnzubringer nur Negatives. Zerschneidung der Felder, Belastung mit Schadstoffen und Lärm und damit letztlich eine grundlegende Existenzgefährdung für 35 Obst und Gartenbaubetriebe. Zerstörung eines Naherholungsgebiets und gravierende Störungen für Klima, Biotopvernetzung und ein Wasserschutzgebiet. 

Aus diesen Gründen erhielt bei den Beratungen zum Stadtteilrahmenplan Handschuhsheim die Forderung . "Es soll im Handschuhsheimer Feld keine weiteren Baumaßnahmen geben! Dazu gehört auch der Ausschluss von Straßenbaumaßnahmen. Das Handschuhsheimer Feld soll in seiner derzeitigen Größe als Naherholungsgebiet erhalten werden und als Sondergebiet für Erwerbsgartenbau und Landwirtschaft genutzt werden" mit 18 punkten die höchste Bewertung aller vorgeschlagenen Maßnahmen. 

Das Handschuhsheimer Feld ist ein einzigartiger siedlungsnaher Freiraum, nicht von Verkehrsflächen für den Motorisierten Individualverkehr unterbrochen und ein zusammenhängender Landschafts- und Erholungsraum. Ihn und seine Funktionen zu schützen ist der erklärte Wille der Handschuhsheimer, wie dies der am 4.4.03 im Carl Rottmann Saal von den Anwesenden, darunter den Verständen der Gärtnervereinigung Heidelberg Handschuhsheim e.V., des Obst und Gartenbauvereins Handschuhsheim e.V. und des Stadtteilvereins Handschuhsheim e.V. beschlossenen Resolution zum Ausdruck gekommen ist.

Wer dies ändern will, ist für uns in der Tat nicht wählbar. 

Der Vorstand der IGH Interessengemeinschaft Handschuhsheim
   Helgard Fischer       Volker Hermann        Wilhelm Seeger Kelbe

 

 

Wir werden weiter miteinander reden müssen, um die Probleme eines Autobahnzubringers durch das Handschuhsheimer Feld allen bewusst zu machen und die dazu vorhandenen Alternativen aufzuzeigen.

Um allen Kandidaten der im Juni 2004 anstehenden Gemeinderatswahl gleichberechtigt Gelegenheit zu geben, sich zu den Problemen zu äußern, hat der Stadtteilverein eine ausführliche Kandidaten-Befragung durchgeführt, deren interessante Ergebnisse hier angeschaut werden können.

 

Nachtrag 2.6.04:

Die Freien Wähler haben sich in den letzten Monaten erfreulicherweise ausführlich mit der Sachlage befasst und sich dabei lernfähig gezeigt, eine anerkennenswerte Eigenschaft, die in der heutigen Politik leider selten ist. Bereits auf der Veranstaltung im Carl-Rottmann-Saal am 14.5.04 hatte sich Herr Stadtrat Hermann Gundel sowohl gegen einen unterirdischen Nordzubringer ("Radieseltunnel") wie gegen einen Kleinen Nordzubringer durch das Handschuhsheimer Feld ausgesprochen. Dieser Meinungswandel wurde nun durch den nachstehenden RNZ-Artikel bekräftigt, in dem neben Herrn Gundel auch Frau Stadträtin Dr. Ursula Lorenz und FWV-Gemeinderatskandidat Peter Kocks Straßen durch das Handschuhsheimer Feld ablehnen.

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